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14 „Begnadete Körper“ unterwegs
20241101 (ew) Der TSV 1885 Friedberg-Fauerbach ist sowohl im Leichtathletik-Leistungssport als auch im Breitensport aktiv. Dabei kommt das Vereinsleben auch nicht zu kurz. Die seit Jahrzehnten aktive „Freitagsabendgruppe“ (BGK = Begnadete Körper) war wie jedes Jahr an einem verlängerten Wochenende zu einem gemeinsamen Ausflug unterwegs. Am Freitagvormittag um 11 Uhr ging es mit 3 PKWs an der Fauerbacher Turnhalle los zum Mittagessen nach Schlüchtern. Ziel war das Gasthaus „Zum Eckebäcker“. Dabei trat die erste Schockstarre ein, da die Wirtin die Reservierung nicht eingetragen hatte. Doch mit vereinten Kräften wurden Tische zusammengestellt und der glückliche Ausgang begossen. Nach dieser Stärkung ging es weiter nach Fulda, um im Hotel einzuchecken. Da ja nicht nur das leibliche Wohl auf der Tagesordnung stand, war für den Nachmittag eine Mittelalterführung „Türme, Tore, Mauerwerk“ vorgesehen. Diese ging durch das „Barockviertel“ und hat Einblicke in das mittelalterliche Leben gegeben. Dabei wurden wir über die Herkunft mancher heute noch gebräuchlicher Begriffe aufgeklärt. Das „teure Pflaster“ resultiert aus einem Pflastergeld, das erhoben wurde, um die Pflasterung der Wege zu finanzieren. Die „Frankfurter“ haben dann Fulda als „teures Pflaster“ tituliert. Auch das „Trinkgeld“ hat seinen Ursprung im Mittelalter. Die Blaufärber benötigten für ihre Arbeit Säure und die wurde aus Harn gewonnen. Um genügend Harnstoff zu erzeugen, bekamen die Blaufärber ein „Trinkgeld“ damit sie genügend trinken konnten, um diesen zu produzieren. Auch die „Spätlese“ hat ihren Ursprung in Fulda. Da der Fürst sich die Entscheidung vorbehalten hat, den Zeitpunkt zur Weinlese zu bestimmen, schickte er alljährlich einen Reiter in den Rheingau, um die Traubenprobe zu holen. Wenn er diese für gut befand, wurde der Reiter mit der fürstlichen Erlaubnis zurückgeschickt. Einmal geschah es, dass der Reiter auf dem Rückweg überfallen wurde – eine andere Version besagt, dass er eine „schöne Maid“ gefunden hatte, die ihn aufgehalten hat. Durch welchen Umstand auch immer verzögerte sich die Erlaubnis mit der Folge, dass die Trauben bereits Edelfäule angesetzt hatten, bei deren Kelterung und Ausbau die „Spätlese“ entstand, die wir auch heute noch so bezeichnen. Nach diesem lehrreichen Nachmittag ging es zum Abendessen in die Wiesenmühle, wo neben dem deftigen Abendmahl auch das im Haus gebraute Bier mundete. Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück zur geführten Besichtigung des Doms und des Stadtschlosses. Die ausführliche Darstellung und Schilderung der Geschichten um Bonifatius und Fulda hätte beinahe dazu geführt, dass der geplante Besuch des Wochenmarktes nicht mehr möglich gewesen wäre. Nach einer kleinen Stärkung ging es per pedes - alternativ mit dem Shuttlebus – auf den Frauenberg mit einem kleinen Rundgang und dem Kaffeegenuss. Darauf gab es eine individuelle Vorbereitungsphase für das Abendessen, das ab 18 Uhr im Brauhaus Hohmanns stattfand. Am Abreisetag ging es zügig zum Kreuzberg, der erklommen werden wollte. Nach dieser Anstrengung wurde im Kloster das Mittagsmahl eingenommen und dem Kreuzbergbier zugesprochen. Nachdem am Vorabend bereits die Veranstalter für das Wochenende in 2025 festgelegt worden waren, bedankte man sich bei den Organisatoren und wünschte den Veranstaltern des nächsten Ausflugs ein ähnlich glückliches Händchen bei der Auswahl des Ziels.
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