Nachrichten



Zurück

Friedberg-Fauerbach ehrt erfolgreiche Athleten und verabschiedet Urgestein Volker Weber

(2019.11.03) (jn) Die Abschlussfeier der Leichtathleten aus Friedberg-Fauerbach ist mit all ihren Ehrungen und Showacts jedes Jahr etwas ganz besonderes. Doch dieses Mal war die Veranstaltung in der vereinseigenen Turnhalle noch emotionaler und glamouröser, was nicht zuletzt am Motto des Abends lag. Der rote Teppich, übrigens einst von Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender gespendet, war ausgerollt in der Halle, die Dekoration im Hollywood-Style, sodass die Oscar-Nacht a la TSV Friedberg-Fauerbach beginnen konnte. Vorstandssprecher Martin Göller führte in seiner Begrüßungsrede aus, warum 2019 für den Verein ein „hervorragendes Jahr“ war. „Wir haben viel erreicht und viel gemacht. Mit Thomas Linek und Lars Hieronymi wurden zwei neue Leute in den Vorstand gewählt, die beide schon viel bewegt haben.“ So seien zum Beispiel die Mitgliederverwaltung und die komplette IT-Infrastruktur auf Vordermann gebracht worden. Außerdem wurden die Trainingsgruppen neu strukturiert, so Göller, und: „Aus sportlicher Sicht war es natürlich auch eine herausragende Saison. Auf allen Meisterschaftsebenen war der TSV bzw. die LG ovag 2019 vertreten, von Kreis- über Hessenmeisterschaften bis hin zur Weltmeisterschaft in Doha.“
Und um diejenigen, die für diese herausragende sportliche Saison gesorgt hatten, ging es dann im Anschluss. 17 Schülerinnen und Schüler sowie 16 Jugendliche bekamen Urkunde und ein kleines Geschenk für ihre Leistungen. Überreicht im Wechsel durch die Ehrengäste Stadtverordnetenvorsteher Hollender, Erste Stadträtin Marion Götz, Ortsvorsteher Kernstadt Norbert Simmer, Karin Scheunemann als Vorsitzende des Leichtathletikkreises Wetterau, sowie die beiden Vertreter des Hessischen Leichtathletik-Verbands, Margret Lehnert (Ehren-Vizepräsidentin) und der ehemalige Fauerbacher Topsprinter Till Helmke (Vorstand Jugend). Eine richtig tolle Saison haben auch die Senioren der LG ovag abgeliefert. Gleich fünf Athleten waren in diesem Jahr bei Hallen-Welt- oder Europameisterschaften am Start. Jutta Stopka wurde Hallenweltmeisterin und zweifache Europameisterin, Bernd Lachmann kam auf zwei Goldene bei der Hallen-WM und einen EM-Titel. Teamkollege Lars Klingenberg war ebenfalls erfolgreich, wurde Staffel-Weltmeister in der Halle. Gunnar Habl und Dr. Jörg Czekalla konnten zudem tolle internationale Platzierungen feiern. Stadtverordnetenvorsteher Hollender hatte für jeden international Gestarteten und die deutschen Meister symbolisch einen Schokoladen-Oscar dabei. Er hob hervor, dass die Stadt viel und gerne etwas für die Leichtathletik tut - so geschehen zum Beispiel mit einer neuen Stabhochsprungmatte für das Burgfeld für 30.000,- Euro, die die Stadt sponserte.   
Im Ehrungsblock der Aktiven stachen Stabhochspringer Gordon Porsch und Sprinter Steven Müller heraus. Porsch, der die Saison mit 5,61 Metern auf Rang vier der Deutschen Bestenliste abschloss, war insgesamt zufrieden mit seinem Jahr. „Wir hatten das Ziel Universiade ausgegeben, aber durch die Fußverletzung im Winter und meine Uni-Klausuren war das erste halbe Jahr 2019 echt schwierig.“ Für die kommende Saison sind die Ziele schon gesteckt: Gesund bleiben hat oberste Priorität. „5,80 Meter ist die Olympianorm. Das liegt schon im Bereich des Machbaren. Das Potential ist da, wenn ich gesund bleibe, ist Tokyo das Ziel“, so Gordon Porsch. Tokyo ist auch das Ziel von WM-Starter Steven Müller. Nach den Europameisterschaften in Berlin 2018 und der Team-EM mit dem Gewinn der Silbermedaille in diesem Jahr, war sein Auftritt bei der WM in Doha bereits der dritte Start im Nationaltrikot innerhalb eines Jahres. Steven Müller war der einzige deutsche Sprinter, der bei der WM im Einzel an den Start ging - ein großer Erfolg. „Das war ein überragendes Jahr“, so Müller. „Dass ich deutscher Meister geworden bin, so viele internationale Einsätze hatte, das war mega.“ Allerdings ist der schnelle Sprinter jetzt aktuell auch froh, mal nicht jeden Tag auf der Tartanbahn zu stehen. Erst in den kommenden Tagen beginnt für den 29-Jährigen die Saisonvorbereitung, und damit auch die Vorbereitung auf das nächste große Ziel: die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo.
Passend zum Hollywood-Flair in der Fauerbacher Turnhalle war das eigentliche Highlight jedoch die Verleihung des „Ehren-Oscars“ für Volker Weber. Das TSV-Urgestein wurde nach mehr als 50 Jahren unermüdlicher ehrenamtlicher Arbeit im Verein offiziell aus dem Vorstand verabschiedet. Seine Trainer-Tätigkeit hängt er nicht an den Nagel, aber aus der Vereinsarbeit hat sich der mittlerweile 67-Jährige etwas zurückgezogen. Um die Arbeit über fünf Jahrzehnte hinweg zu würdigen, wurde Hochsprung-Kulttrainer Günter Eisinger als Laudator engagiert, der Weber in höchsten Tönen lobte und viele kleine Anekdoten aus vergangenen Zeiten auspackte. Ohne Volker Weber wäre der TSV nicht dort, wo er heute steht, so Eisinger. Auch HLV-Ehrenvizepräsidentin Margret Lehnert erzählte: „Wenn der Verband mal nicht wusste, wohin wir eine Meisterschaft vergeben können - Volker und der TSV waren immer da. Auf ihn konnte man sich immer und jederzeit verlassen.“ Als besondere Überraschung hatte das Orga-Team rund um Michael Wiener, Christian Böhm und Christian Weber viele ehemalige Athleten von Volker Weber, wie Jeremy Süßle, Christiane Schwalm oder Heike Stoek, sowie Ex-Bürgermeister Michael Keller per Videobotschaft zusammengeschaltet. Zum Abschluss sang die gesamte Turnhalle „Auf uns“ von Andreas Bourani, umgedichtet auf Volker Weber. Da fehlten dem völlig überraschten und überwältigten Erfolgsmann des TSV ausnahmsweise mal die Worte. 
Als perfektes Rahmenprogramm trat die Tanzgarde Rodheim „Crazy Devils“ unter der Leitung von Trainerin Lisa Fuchs auf und einige TSV-Trainer sorgten mit ihrem Theaterstück Aschenputtel für viele Lacher im Publikum. Im Rahmen der Saisonabschlussfeier dankte der Verein zudem seinen zahlreichen Helfern, Trainern und Übungsleiter - und den Kampfrichtern. Hier wurden Fabian Klein und Cornelia Krohne für ihre besonderen Verdienste von Joe und Hedi Ditthardt ausgezeichnet. Zum Abschluss gab es wie jedes Jahr die Wanderpokale für die punktbesten Athleten der jeweiligen Altersklasse. Die Wanderpokale 2019 gehen an: Steven Müller (Männer), Anna Hülsmann (Frauen), Tim Dillemuth und Laura Schien (Jugend U18/U20), sowie Benedict Michel und Helena Schneeberger in der männlichen bzw. weiblichen Jugend U16.

Zurück